In den indischen Medien häufen sich die Berichte über protestierende Bauern. Sie hatten teure Gentech-Baumwolle ausgesät, die Schutz vor dem Baumwollkapselbohrer bieten und dadurch gute Erträge bringen sollte. Doch das Insekt erweist sich zunehmend als resistent gegen das Bt-Toxin, dass die genmanipuleirten Pflanzen produzieren Vor allem in den Bundesstaaten Maharastra und Telagana hat der Kapselbohrer weite Teile der Baumwollernte zerstört.
Der Financial Express schreibt, dass in den Spinnereien in Mahararstra bereits der Rohstoff knapp wird, da über 50 Prozent der Ernte durch den Kapselbohrer beeinträchtigt seien. Von 150 Spinnereien seien nur 100 in Betrieb und das nur mit halber Kraft. Die Times of India schätzt die Verluste der Landwirte in Maharastra auf insgesamt zwei Milliarden Euro. Klagen über die nachlassende Wirkung von Bt-Baumwolle habe es schon in den letzten jahren gegeben, zitiert das Blatt Beamte des Agrarministeriums. Doch der Befall und die Schäden in diesem Jahr seinen beispiellos.
Das indische Newsportal news18.com berichtet, dass das Landwirtschaftsministerium von Maharastra Klage gegen Monsanto und fünf weitere Saatguthersteller eingereicht hat. Die Unternehmen hätten ihr Saatgut damit beworben, dass es den Kapselbohrer abtöte, heißt es in der Begründung. „Die Firmen haben die Landwirte und die Regierung betrogen“, zitiert das Portal einen hochrangigen Beamten. Auch 200.000 Landwirte hätten Sxhadensersatz gefordert, schreibt die Times of India.
Der Daily Pioneer fordert in einem Kommentar die indische Regierung auf, Bt-Baumwolle endlich zu verbieten. Sie habe weder dazu beigetragen, die Ernten zu erhöhen noch den Pestizidverbrauch verringert. Statt dessen habe sie den Bauern untragbare Schulden beschert und sei für insgesamt 310.000 Selbstmorde von Landwirten seit 1995 verantwortlich.