Mexikanische Maissorten sind gentechnisch verunreinigt

Mexiko ist die Heimat der Maispflanze mit einem großen Reservoir an alten Landrassen. Doch diese Landrassen sind oft schon gentechnisch verunreinigt. Das belegte einmal mehr eine Studie des norwegischen Zentrums für Biosicherheit, Genok. Sie zeigte auch, dass das Risiko einer Verunreinigung stark von den sozialen Bedingungen vor Ort und den Saatgut-Managementsystemen der lokalen Gemeinschaften abhängt.

Der kommerzielle Anbau von genmanipuliertem Mais ist in Mexiko verboten. Trotzdem finden seit 15 Jahren immer wieder gentechnische Verunreinigungen in mexikanischen Maissorten. Auch Sarah Agapito-Tenfen und ihr Team von Genok konnten solche Verunreinigungen nachweisen. Doch ihr Forschungsansatz hatte ein anders Ziel. Sie verglichen zwei indigene Gemeinden, deren Mitglieder Mais als Grundnahrungsmittel anbauen. Verunreinigungen gab es nur in einer der beiden Gemeinschaften. Dort bauten die Bauern zwar überwiegend alten Landrassen an, aber auch Hybridsorten, deren Saatgut sie auf dem Markt der nahegelegenen Stadt besorgten. Die Verunreinigungen, die sich in einem Fünftel der dort eingesammelten Saatgutproben fand, ließ sich auf solche Zukäufe zurückführen. Der Anbau selbst war individuell organisiert.

Die zweite Gemeinde lag sehr abgelegen, organisierte den gesamten Anbau gemeinschaftlich und verwendete nur alte Landrassen. Externes Saatgut wurde nicht eingekauft. Dort fanden sich keine Verunreinigungen. Die Genok-Wissenschaftler schlossen daraus, dass die Anwesenheit gentechnischer Verunreinigungen und deren Verbreitung wesentlich von den sozial-ökonomischen Faktoren innerhalb einer Gemeinde abhängt. Diese könnten deshalb auch als Möglichkeit genutzt werden, um das Risiko gentechnischer Verunreinigungen zu verringern.