Der Baumwollkapselbohrer wird in den USA immer schneller gegen die Bt-Toxine immun, die gentechnisch veränderten Baumwollpflanzen zur Schädlingsabwehr produzieren. Der texanische Insektenforscher David Kern warnte, die von ihm untersuchten Populationen des Schädlings in den südlichen Bundesstaaten seine fast alle gegen das Bt-Toxin Cry1Ac resistent. „70 bis 75 Prozent dieser Populationeen zeigen auch eine Resistenz gegenüber den Cry2 Toxinen”, sagte Kern der SouthWest Farmpress. Das ist eine schlechte Nachricht für den Gentechnikkonzern Monsanto. Denn diese zweite Generation von Bt-Toxinen wurde von ihm eigens entwickelt und in Pflanzen eingebaut (Bollguard II), um den schon seit 2010 zunehmenden Resistenzen gegen Cry1Ac etwas entgegenzusetzen. Laut Kern ist die einzige noch wirksame Variante derzeit das Bt-Toxin Vip3A, das ebenfalls von Monsanto entwickelt und in die neueste Generation von Gentech-Baumwolle (Bollguard III) eingebaut wurde. Doch auch dagegen dürfte der Kapselbohrer bald eine Resistenz entwickeln- vor allem, wenn er sich mit sienen Verwandten zusammentut.
Wissenschaftler der australischen Risikobewertungsbehörde CSIRO haben davor gewarnt, dass der in Amerika heimische Kapselbohrer (Helicoverpa zea) sich mit der nahe verwandten und in Europa und Asien vorkommenden Baumwollkapsel-Eule (Helicoverpa armigera ) verbinden kann. Sie hatten erste Hybride mit dem Erbgut beider Aten in Brasilien gefunden. Helicoverpa armigera sei berüchtigt dafür, dass sie sehr schnell Resistenzen entwickle und diese auch weitergebe. Zudem könne sie weitaus mehr Pflanzenarten schädigen als der Kapselbohrer, heißt es in der Studie der Australier. Wenn sich diese Hybriden als eigene Art etablieren, würde dieser Mega-Schädling eine Bedrohung der Ernten in Amerika und darüber hinaus bedeuten. Zwei Drittel der US-Ernte könnten betroffen sein, warnte CSIRO.