Alle Genehmigungen erhalten – Baysanto darf starten

Der Bayer-Konzern hat alle kartellrechtlichen Genehmigungen erhalten und darf den Mitbewerber Monsanto übernehmen. Dessen Name verschwindet – doch die Probleme bleiben.

An diesem Donnerstag wird Bayer den Monsanto-Aktionären den vor zwei Jahren ausgehandelten Kaufpreis von 63 Milliarden US-Dollar (derzeit 54 Milliarden Euro) überweisen. Damit wird der deutsche Konzern alleiniger Eigentümer von Monsanto. „Alle notwendigen behördlichen Freigaben zum Vollzug der Übernahme liegen vor“, teilte Bayer mit. Weltweit mussten 30 Kartellbehörden zustimmen. Als eine der letzten gab Ende Mai das US-Justizministerium seine Zustimmung- ebenso mit Auflagen verbunden wie in anderen Ländern.

Um diese Auflagen zu erfüllen muss Bayer Geschäftsbereiche im Wert von 7,6 Milliarden Euro verkaufen – vom Gemüsesaatgut- bis zum IT-Geschäft. Die Bereiche mit einem Jahresumsatz von 2,2 Milliarden Euro bekommt der Mitbewerber BASF. In zwei Monaten will Bayer die Verkäufe abgeschlossen haben und dann mit der Integration Monsantos in den eigenen Konzern beginnen. Die erste Maßnahme hat Bayer-Vorstandschef Werner Baumann schon verkündet: Der Firmenname Monsanto wird verschwinden.

Bleiben werden Bayer allerdings der Prozess, den krebsgeschädigte Landwirte in den USA gegen Monsanto führen, ebenso Patentstreitigkeiten, Klagen gegen das Herbizid Dicamba und der schlechte Ruf, den Monsanto weltweit genießt. Die Streichung des Namens solle all den Hass, die Konflikte, die Skandale in Vergessenheit geraten lassen, schrieb die Süddeutsche Zeitung: „Aber sie bleiben Teil der Geschichte, nun der von Bayer.“

Mit der Fusion entsteht nach Angaben von Bayer bezogen auf die Zahlen für 2017 der größte Agrarchemiekonzern der Welt mit 115.000 Mitarbeitern und einem Umsatz von 45 Milliarden Euro.

Massive Kritik an der Fusion und den Genehmigungsbehörden übte Axel Köhler-Schnura vom Vorstand der Coordination gegen Bayer-Gefahren (CBG): „Keine Nation wagt es offensichtlich, der von Bayer & Co. betriebenen ökonomischen Neuordnung der Welternährung etwas entgegenzusetzen. Freie Bahn für Profite! Kapitulation vor dem Kapital! Katastrophe für die Weltbevölkerung und den Planeten!“