Bayer erneut verurteilt: Diesmal sind es über zwei Milliarden Dollar

Im dritten Glyphosat-Prozess hat ein Gericht des US-Staates Kalifornien die Bayer-Tochter Monsanto zu mehr als zwei Milliarden Dollar (1,83 Milliarden Euro). Die Jury sah es als erwiesen an, dass das Herbizid Roundup den Lymphdrüsenkrebs von Alva und Alberta Pilliod verursacht hat und dass Monsanto die Krebsgefahr seines Produkts arglistig verschwiegen habe.

Die Pilliods sind ein Renterehepaar Mitte 70 aus einer Kleinstadt in der Nähe von San Francisco. Beide leiden an Lymphdrüsenkrebs, für den sie das jahrzehntelang von ihnen benutzte Monsanto-Herbizid Roundup verantwortlich machen. Die Jury folgte nach einer 17-tägigen Verhandlung der Argumentation der Kläger und sprach ihnen 55 Millionen Dollar (49 Millionen Euro) Schadenersatz zu. Die Geschworenen kamen auch zu dem Schluss, der Hersteller sei für diese Krebserkrankungen haftbar zu machen. Sie befanden außerdem, Monsanto habe nicht ausreichend vor den Risiken der Produkte gewarnt und mit „Arglist, Unterdrückung oder Betrug“ gehandelt. Deshalb verhängten sie zusätzlich einen so genannten Strafschadenersatz in Höhe von zwei Milliarden Dollar (1,78 Milliarden Euro). Auch für US-Prozesse ist dies eine erstaunlich hohe Summe. Vermutlich wird sie später noch nach unten korrigiert werden wird. Dennoch ist der dritte verlorene Prozess ein deutliches Zeichen für die noch anstehenden 13.400 Klagen gegen Monsanto. Allein vor dem Gericht in Oakland, in dem der Fall des Ehepaars Pilliod verhandelt wurde, sind 250 Klagen anhängig.

„Das heutige Urteil hätte nicht deutlicher ausfallen können“, sagte Klägeranwalt Brent Wisner. Bayer müsse sein Verhalten ändern, so könne der Konzern nicht weitermachen, appellierte er. Bayer kündigte an, Rechtsmittel einzulegen. Der Konzern hält das Herbizid Glyphosat nach wie vor für sicher und macht für die Krebserkrankungen der beiden Kläger umfangreiche Vorerkrankungen verantwortlich.